Interview

Wie die Stiftung mein Leben verändert hat – Interview mit Matthias

„Nah dran zu sein und zu sehen, dass man einen Einfluss hat. Mit persönlichem Engagement. Das ist schön."

Wie die Stiftung mein Leben verändert hat – Interview mit Matthias
Wie die Stiftung mein Leben verändert hat – Interview mit Matthias

Wie kam es dazu, dass du mit der Stiftung in Berührung kamst?

Der erste Kontakt entstand durch meine Mitarbeit beim ersten AEB-KinderHelden-Tag, wobei ich nur organisatorisch mitwirken konnte. Der engere Kontakt zur Stiftung ist im Jahr 2019 entstanden mit dem Uganda-Projekt.
2022 gab einen AEB-internen Aufruf für das IT-Stipendiaten-Projekt an der St. Bruno-School Uganda, die finanziell durch die AEB-Stiftung bereits unterstützt wird (zusammen mit dem Verein ADEPT). Der IT-Club mit Schüler*innen – das hat mich sofort angesprochen (warum, vertiefe ich bei Frage 3. 😉)

Was sind deine Aufgaben in der Stiftung?

Aktuell leite ich vorwiegend zusammen mit einem Kollegen den IT-Club der St. Bruno-School. In Uganda heißt der Club ICT (Information and Communication Technology). In Uganda nehmen daran die Stipendiaten, die von der Stiftung finanziell mit der Zahlung des Schulgeldes gefördert werden und deren IT-Lehrer*in teil. 

Wir treffen uns alle zwei Wochen in einem Online-Meeting und besprechen alles rundum den ICT-Club. Die Verständigung geschieht auf English. Mein Sprachtalent reicht leider nicht aus, mich mit den Jugendlichen auf Luganda zu unterhalten.

Momentan geht es noch viel um Betreuung bezüglich der Technik, wie ein IT-Netzwerk aufzubauen ist u. ä. Wir kämpfen auch mit der Stabilität des Internets. Ohne stabile Verbindung lässt sich nicht wirklich viel vermitteln. Aber alle arbeiten mit Nachdruck an einer Verbesserung.

Ziel ist es, nach und nach eine technisch gute Struktur aufzubauen, damit alle Möglichkeiten der IT on- und offline nutzbar sind. Anschließend geht es darum, den Stipendiaten Know-how in der praktischen Anwendung zu vermitteln. Sie sollen in ihren Klassen auch als Multiplikator dienen und Wissen weitergeben.
Natürlich müssen Sie sich auch um die Pflege der Hardware kümmern etc.

Was ist deine Motivation, für die Stiftung zu arbeiten?

Ich habe vor einigen Jahren ein paar Wochen in Uganda verbracht. Damals habe ich eine Freundin besucht, die dort mehrere Jahre als Krankenschwester tätig war. Dort konnte ich die tatsächliche Situation der Familien in einer sehr armen Region kennenlernen. Ich habe auch eine Schule besucht, Eindrücke gesammelt und viel Armut in allen Bereichen gesehen. Seit damals habe ich auch eine Patenschaft für ein Kind von dort übernommen. Mich haben meine persönlichen Erfahrungen dort nachhaltig beschäftigt. Ich wollte helfen.

Zudem bin ich Trainer im Bereich Bildung (ich habe auch einige Zeit als Berufschullehrer gearbeitet). Bei AEB bin ich Softwaretrainer. Mit dem ICT-Club-Projekt hat sich quasi alles passend ineinandergefügt. Ich wollte mehr machen, als finanziell etwas beisteuern. So kann ich mich persönlich einbringen und unterstützen.

Was hat sich durch die Stiftung in deinem Leben verändert?

Im Prinzip hat sich dadurch eine gewisse innere Unruhe aufgelöst. Seit meinem Uganda-Besuch wollte ich aktiv unterstützen, mich aktiv einbringen. Selbst etwas verändern, Menschen voranbringen, insbesondere benachteiligte. Ich bin auch anderweitig sozial aktiv und dennoch hat mir dabei etwas gefehlt. Diese Lücke zu füllen, fühlt sich einfach gut an. Nah dran zu sein und zu sehen, dass man einen Einfluss hat. Mit persönlichem Engagement. Das ist schön.

Was wünschst du dir für die Zukunft der Stiftung?

Natürlich möchte ich, dass der ICT-Club als Pilotprojekt ein Erfolg wird, dass er sich kontinuierlich weiterentwickelt. Richtig toll wäre es, wenn dieses zu einem Leuchtturmprojekt wird, das andere nachahmen.

Generell für die AEB-Stiftung wünsche ich mir natürlich Aufmerksamkeit, weitere Spenden für mehr Hilfe. Auch die anderen Projekte verfolge ich aufmerksam – educare in Brasilien, die KinderHelden oder die zwei neuen Initiativen in Deutschland.

Ich wünsche mir, dass die Stiftung einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt, dass wir Hilfe durch die Stiftung weiterhin stabil und wirksam ausbauen.