Finanzspritze

Mobile Kindersozialarbeit in Stuttgart

Finanzielle Unterstützung für die Erweiterung der mobilen Kindersozialarbeit in Nord und Ost. Das Projekt hat einen Testlauf von zwei Jahren. Wenn es gut läuft geht es in ein festes Programm über.

Mobile Kindersozialarbeit in Stuttgart
Mobile Kindersozialarbeit in Stuttgart

Erweiterung der mobilen Kindersozialarbeit in Stuttgart

Die Geschichte eines 8-jährigen Jungen, der mit seiner alleinerziehenden Mutter in einer Gemeinschaftsunterkunft im Stuttgarter Osten lebt, verdeutlicht die dringende Notwendigkeit einer verstärkten sozialen Intervention: Mit zwei straffälligen Teenager-Brüdern – einer davon wurde bereits mit 12 Jahren Vater – die Verbindungen zum Drogen- und Gangmilieu haben, steht dieser Junge exemplarisch für eine besorgniserregende Entwicklung von Kindern im öffentlichen Raum, die zuvor eher dem Jugendalter zugeordnet wurde.

Wirksame Zusammenarbeit von EVA und Caritas

Die mobile Jugendarbeit der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart (EVA) und der Caritas hat bereits effektive Maßnahmen für Jugendliche in diesen Stadtteilen etabliert und sich vor Ort als tragende Säule erwiesen. Die Sozialarbeiter*innen sind nicht nur bei den jungen Menschen anerkannte Gesprächspartner, sondern erreichen auch Eltern und Geschwister mit ihren Hilfsangeboten.

Regelmäßiger Kontakt schafft Vertrauen

Die Sozialarbeiter*innen sind durchschnittlich mit 65 jungen Menschen pro Stadtteil im Kontakt, mit 20 davon im Rahmen sozialer Gruppenarbeit und mit weiteren 12 in einer engmaschigen und intensiven Betreuung gemeinsam mit ihren Familien. Sie leisten dabei Beachtliches. Diese erfolgreiche Arbeit soll nun für die Altersgruppe der 8-12-Jährigen erweitert werden.

Das geplante Projekt, vorerst auf zwei Jahre angelegt, strebt die langfristige Implementierung als festes Programm an. Die AEB-Stiftung zeigt ihr Engagement durch eine Einmalzahlung, die als entscheidender Beitrag zur Umsetzung dieser Erweiterung dient.

Hintergrundinformationen

Die Mobile Kindersozialarbeit in Stuttgart-Freiberg widmet sich der Betreuung von Kindern im Alter von 8 bis 13 Jahren, die aufgrund ihres problematischen Verhaltens einen erhöhten Hilfe- und Entwicklungsbedarf aufweisen. Dies schließt schulische Schwierigkeiten, regelmäßiges Schwänzen, Diebstähle, Sachbeschädigungen sowie den Konsum von Alkohol oder Zigaretten ein, wobei das problematische Verhalten oft in Gruppensituationen auftritt. Die familiären Hintergründe dieser Kinder sind geprägt von Armut, Sucht, Krankheit und/oder mangelnder Erziehungskompetenz.

Die Mobile Kindersozialarbeit legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit den Eltern, um diese aktiv einzubeziehen und gegebenenfalls an weiterführende Hilfsmaßnahmen zu vermitteln.

Das übergeordnete Ziel besteht darin, zu verhindern, dass Kinder bereits in jungen Jahren in problematische Bahnen geraten. Stattdessen strebt die Mobile Kindersozialarbeit danach, diesen Kindern eine positive Bildungskarriere und ein Leben außerhalb von Armut und Straffälligkeit zu ermöglichen.